Manuka Honig Erstverschlimmerung

Vorsicht bei Immunschwäche

Eine Erstverschlimmerung, wie sie aus der Homöopathie bekannt ist, kann bei allen natürlichen Behandlungsmethoden auftreten, also auch bei der Einnahme von Manuka Honig. Die Erstverschlimmerung entsteht ganz einfach gesagt dadurch, dass die Selbstheilungskräfte durch natürliche Heilmittel angeregt werden, wieder aktiv zu werden.

Das Problem bei einer Erstverschlimmerung ist allerdings, dass Du oft nicht einschätzen kannst, ob es sich um den gewünschten Effekt handelt, in dessen Zentrum das Erstarken des eigenen Immunsystems steht, oder ob es sich bei den unangenehmen Symptomen um andere Ursachen handelt. Oft stellt sich auch die Frage, wie lange so eine Erstverschlimmerung dauern darf oder sollte.

Der Begriff der Erstverschlimmerung geht auf den Begründer der homöopathischen Medizin, den deutschen Mediziner Christian Friedrich Samuel Hahnemann zurück. Er unterteilt die Erstverschlimmerung in zwei Bereiche ein: In die Erstwirkung und in die Nachwirkung. Die Erstwirkung ist die direkte Reaktion des Körpers auf den neuen Reiz, sei es Kälte oder Wärme. Die Haut passt sich beispielsweise heißem Wasser an, indem sie sich auch aufheizt und rot wird. Die Nachwirkung ist dann die Gegenwirkung, die nach einer gewissen Zeit eintritt. Im Beispiel mit dem heißen Wasser wird die Haut dann nach einer Weile an der behandelten Stelle wesentlich kälter, als die unbehandelte Haut. Nach Hahnemann zeigt diese Reaktion, dass der Körper sein ursprüngliches Gleichgewicht wiederherstellen möchte. Das Ziel einer Erstverschlimmerung ist also immer die langfristige Heilung, die dadurch hergestellt wird, dass sich der Körper durch einen sanften ausgelösten Reiz selber wieder in sein natürliches Gleichgewicht begibt.

In diesem Erklärungskonzept spielt auch die natürliche Vitalität eine Rolle. Je stärker der Körper auf eine Behandlung reagiert, desto schneller kann die Heilung einsetzen. Wer über eine allgemein gute Konstitution verfügt, heilt auch schneller, oder anders ausgedrückt: Je höher die individuelle Vitalität ist, desto schneller kann eine Heilung einsetzen. Dieser Theorie zufolge ist eine starke Erstverschlimmerung ein Zeichen für einen gut funktionierenden Körper, der seine Selbstheilungskräfte mobilisiert.

Ähnlich wie äußere Reize bewirken auch Naturheilmittel oft eine Erstverschlimmerung der Krankheitssymptome. Dies kann in den ersten Stunden nach der Einnahme auftreten und äußert sich zunächst so, als ob die Krankheit schlimmer statt besser wird. Dennoch ist häufig das Gegenteil der Fall und der Körper beginnt seine Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Die Nachwirkung auf die Gabe des Manuka Honigs wirkt heilend und die Krankheit kann insgesamt schneller überwunden werden.

Also kann man sagen, dass eine Erstverschlimmerung eine Nachwirkung auslöst im Körper, der für eine schnellere Heilung sorgt. Der Manuka Honig hat dann die Selbstheilungskräfte des Körpers effektiv aktiviert.

Das einzige Problem, was sich hier ergibt, ist die Einschätzung ob es sich bei den unangenehmen Begleiterscheinungen der Gabe von Manuka Honig wirklich um eine Erstverschlimmerung im homöopathischen Sinne handelt, oder um eine Verschlimmerung der Krankheit oder um eine allergische Reaktion. Wir sind es ha in der Regel nicht mehr gewohnt, kompetent auf eine Erstverschlimmerung zu reagieren, da wir durch die Schulmedizin immer den Weg der Symptomfreiheit als Gesundheit vermittelt bekommen. Eine Verschlimmerung wird in der Schulmedizin immer als Versagen des Medikamentes gesehen und ist unerwünscht.

Um nun eine Erstverschlimmerung von einer Ausbreitung der Krankheit zu unterscheiden gibt es nur eine Möglichkeit: Eine Erstverschlimmerung verstärkt immer die ursprünglichen Symptome bei gleichzeitig besserem Allgemeinbefinden. Wird Manuka Honig also gegen Erkältung und Husten eingenommen und die Reaktion auf die Einnahme besteht in mehr Hustenanfällen, bei denen mehr Schleim abgesondert wird, kannst Du davon ausgehen, dass es sich um eine Erstverschlimmerung handelt, vorausgesetzt, dass das Allgemeinbefinden nicht schlechter, sondern besser wird.

Bei akuten Erkrankungen kann eine Erstverschlimmerung auch ohne groß feststellbare Symptome erfolgen, man spricht dann eher von einer Erstreaktion. Die Heilung setzt aber dennoch sehr schnell ein. Anders sieht es bei chronischen Beschwerden aus, gegen die Manuka Honig gegeben wird.

Wenn bei einer chronischen Erkrankung unerwünscht heftige Reaktionen auf die Gabe von Manuka Honig erfolgen, so handelt es sich um eine Überdosierung, die auf jeden Fall zu vermeiden ist! Auch wer lange an einer Verschlimmerung der Symptome leidet, reagiert nicht wie gewünscht auf die Gabe von Manuka Honig. Dies ist sehr wichtig zu beachten, wenn Du Manuka Honig zu Dir nimmst, um Deine Beschwerden zu heilen oder unterstützend zu behandeln. Die lang anhaltende Verschlimmerung der Symptome ist keine Erstverschlimmerung und sie bewirkt auch keine Heilung.

Du kannst eine gewünschte Erstverschlimmerung von einer unerwünschten Verschlechterung der Krankheit unterscheiden, indem Du auf folgendes achtest:

  • Die Erstverschlimmerung verstärkt die ursprünglichen Symptome der Krankheit, also ein Husten wird zunächst einmal schlimmer, das Allgemeinbefinden bessert sich jedoch
  • Es dürften keine neuen Symptome hinzukommen, denn dann handelt es sich um eine unerwünschte Reaktion

Man sollte sich aber gerade in Bezug auf die Erstverschlimmerung durch die Gabe von Manuka Honig fragen, ob nicht die Medikamente der konventionellen Medizin mit ihren vielen Nebenwirkungen, die wir bereitwillig in Kauf nehmen um eine Heilung der Beschwerden herbeizuführen grundsätzlich mit der Wirkung einer Erstverschlimmerung verglichen werden sollte. Wir nehmen in der Regel bereitwillig und unreflektiert alle möglichen Nebenwirkungen von Medikamenten in Kauf, haben aber Angst vor einer natürlichen Erstverschlimmerung, die durch Naturmittel wie Manuka Honig entstehen können.

Falls die Nebenwirkungen der Manuka Honig Gabe zu stark sind, sollte die Einnahme nicht fortgeführt werden. Wenn die Verschlimmerung mit dem Manuka Honig in Zusammenhang steht, werden sie nach kurzer Zeit verschwinden.

Vorsicht bei Immunschwäche

Alle Informationen bezüglich der Erstverschlimmerung gelten nur für an sich gesunde Menschen, die über ein intaktes Immunsystem verfügen. Chronisch kranke Patienten, oder ältere Menschen, deren Immunsystem geschädigt ist, sollten auf die Einnahme von Manuka Honig zur Behandlung von Beschwerden verzichten. Immungeschwächte Personen können sogar erkranken, wenn sie den Manuka Honig ohne ärztliche Anweisung einnehmen.

Das liegt zunächst einmal darin begründet, dass Manuka Honig ein reines Naturprodukt ist, das frei von chemischen Behandlungen oder sonstigen Filterprozessen angeboten wird. Das einzige Filterverfahren, das bei Manuka Honig zugelassen ist, ist das kalte, mechanische Herausfiltern von Wabenbestandteilen und Bienenteilchen, die im Honig vorhanden sind. Der Manuka Honig wird jedoch nicht erhitzt oder mit UV- Licht bestrahlt. Eine antibakterielle Behandlung findet auch nicht statt. Daher besitzt der Manuka Honig einen deutlich höheren Anteil an Bakterien besitzen kann, was bei Immungeschwächten Patienten eine unerwünschte Reaktion auslösen kann. An und für sich besitzt der Manuka Honig ja eine stark bakterizide Wirkung, aber die Bakterien, die im Honig noch überleben können, sind dann schon sehr potent und können auf ein geschwächtes Immunsystem gefährliche Auswirkungen haben. Glücklicherweise ist ein Befall mit gefährlichen Bakterien im Manuka Honig sehr selten, aber man kann ihn bei dem Naturprodukt eben auch nicht gänzlich ausschließen.

An der Technischen Universität in Dresden wurde überdies in Studien festgestellt, dass der Körper Resistenzen gegen Manuka Honig entwickeln kann, wenn er zu häufig eingenommen wird (s.  https://www.manukahonig-wirkung.com/manuka-honig-erstverschlimmerung/).

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Herbert Havera

Herbert Havera

Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“.  Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen. 

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